Larchetkarspitze - Skitour

Gebi, Daniel und Thomas auf der Larchetkarspitze
Ein Karwendelspektakel
1.600 Höhenmeter, 4 Stunden


Skitouren im Karwendel sind nicht besonders reich gesät, vor allem wenn man nicht stundenlange Talhatscher in Kauf nehmen will. Ganz ohne Hatscher kommt auch diese Tour nicht aus, dafür wird man aber reichlich belohnt.

Mit dem Zug nach Scharnitz (964 Meter Seehöhe), und vom Bahnhof einige Schritte zurück zur Kirche, wo die Abzweigung in die Karwendeltäler geht. Hier beginnt meistens schon die Schneefahrbahn und man kann aufgellen. Vorbei an den Parkplätzen, wo man sich darüber freuen kann, 6 Euro Parkplatzgebühr gespart zu haben. Den Hinweisschildern Richtung "Wiesenhof" und "Pleisenhütte" folgen.

Von Scharnitz bis zur Pleisenhütte muss man gut zwei Stunden rechnen. Zuerst den flachen Fahrweg taleinwärts, beim Wiesenhof abbiegen auf den Forstweg, der aber nicht viel steiler ist. Der Forstweg ist ein Stück weit ausgefräst, irgendwann wird er zu einer gut angetretenen Spur. In Richtung Pleisenhütte sind SpaziergängerInnen und RodlerInnen unterwegs, in Richtung Pleisen auch viele SkitourengeherInnen. Der Weg wird etwas steiler und führt durch den Wald nach oben, wobei man mit den Skien einige Abkürzungen nehmen kann.

Die Pleisenhütte liegt auf 1.757 Metern Seehöhe und ist im Winter an den Wochenenden bewirtschaftet und gut besucht. Einige Minuten der ausgetretenen Spur in Richtung Pleiten folgen und dann rechts abbiegen und um den Bergfuß herum ins Mitterkar. Plötzlich ist man ganz allein.

Einige Höhenmeter Abstieg muss man in den Karboden in Kauf nehmen, dann geht es allerdings sanft geneigt durch das Kar hinauf. Wunderschöne Skihänge tun sich links und rechts auf, und man hält geradewegs auf den mittleren markanten Turm zu, die Larchetkarspitze.

Am Karrende wird der Aufstieg steiler, und der 40 Grad steile Hang verlangt die eine oder andere Spitzkehre. In der Scharte rechts der Larchetkartspitze legt man das Skidepot an, und wer luftige Winterkletterei gern mag, kann noch weiter auf den Gipfel, der im Sommer wegen seiner Brüchigkeit nur schwer zugänglich ist. Einige Seile versichern den Aufstieg (am besten: Klettersteigset und/oder Eispickel mitnehmen), die sind aber manchmal unter dem Schnee verborgen. Die Turmkletterei ist einigermaßen luftig (III-) und nur bei entsprechender Trittsicherheit zu empfehlen. Man verliert aber auch nicht viel, wenn man schon am Skidepot Halt macht und sich die letzten 50 Höhenmeter auf die 2.541 hohe Spitze spart. Im Aufstieg sind etwa 4 Stunden zu kalkulieren. Der Ausblick im Karwendel ist fantastisch, man fühlt sich beinahe wie in den Dolomiten und wagt einen Blick in die weiteren, unbefahrenen Kare.


Von der Larchetkarspitze
In der Abfahrt zeigt das Mitterkar seinen Genuss, und man fährt zurück zur Pleisenhütte. Von dort geht es interessant durch den Wald nach unten, angesichts der schwindenden Kräfte nicht zu unterschätzen. Am Forstweg angekommen beginnt der anstrengende Teil, insbesondere der Fahrweg hinaus nach Scharnitz setzt den Kräften zu, weil man ganz ordentlich anschieben muss, obwohl man nicht mehr will.

Die Tour ist bei guten Verhältnissen nur mäßig lawinengefährdet und äußerst lohnenswert, vor allem wenn man sie mit dem abgefahrenen Gipfelhang am Pleisen vergleicht. 750 Höhenmeter schöne Skihänge und gleich viel Waldabfahrt lohnen den Aufstieg.


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