Daunjoch - Skitour

So nah und doch so fern
1.300 Höhenmeter, 3 Stunden

Das Daunjoch ist definitiv eine meiner Lieblingstouren, und das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen die Anreise mit dem Bus bis zum Tourstart an der Mutterbergalm, der Talstation des Stubaier Gletschers mit den fantastisch häufigen Verbindungen. Zum anderen die relative Lawinenarmut, und dann noch die großartigen Hänge, auf denen man fast immer allein ist. Panorama und Höhenmeter kommen noch als Draufgabe dazu.

Die Tour startet an der Mutterbergalm (1.750 Meter), zu der man mit dem ST-Bus gelangt. Bei den IVB-Bussen nach dem Skifahrerticket fragen (gibts nicht am Automaten) oder den Gratis-Skibus des Tourismusverbandes verwenden. Zuerst folgt man der Skiroute durch die Wilde Grube bis kurz vor dem Talschluss.

Dort quert man den Glamergrubenbach auf die orographisch linke Seite, also aufstiegsseitig rechts. Hier folgt die einzige lawinenmäßig heikle Stelle. Bei geringer Lawinengefahr kann man fast bis zum Fels aufsteigen und dann nach rechts über die Steilstufe zur Glamergrube, bei höherer Lawinengefahr ist es sinnvoller, bereits früher in die Steilstufe einzuqueren. Das ist dann allerdings deutlich anstrengender.

Oberhalb der Steilstufe folgt man der Glamergrube flach, bis der Talschluss sichtbar wird. Schräglinks erhebt sich jetzt auch der Hintere Daunkogel. Vor dem Talschluss linkshaltend hinauf. Hier beginnt die Tour konditionell interessant zu werden. Man kann sich kaum noch vorstellen, wie nah man am Gletscherskigebiet ist, so einsam ist es hier.

So weit links haltend, wie es der Schnee an den Hängen zulässt und über die Stufe aufsteigen auf den Gletscher, der überwiegend spaltenfrei ist. Immer weiter am linken Hang bleibend zuerst flach, dann über die nächste Stufe und schließlich bis unters Daunjoch. Hier wird es steil und oftmals harschig, den Jochwind im Gesicht. Wer Harscheisen mithat, wird sie hier sicher gerne verwenden, meistens geht es aber auch ohne. Das Daunjoch ist der rechte Einschnitt auf etwa 3.050 Metern Seehöhe. Bis hierher etwa drei Stunden.

Viele beenden hier die Tour, weil man die schönen Tourenhänge bereits hinter sich hat. Man kann jedoch schräg rechtshaltend weitergehen bis zur Daunscharte, zur Hälfte um den Daunkogel herum. Dort Skidepot und Aufstieg ohne Ski bis zum Gipfel des Daunkogel. Häufig wird die Tour auf den Daunkogel aus dem Skigebiet, von der Station Gamsgarten empfohlen; die Abfahrt durch die Glamergrube ist aber zum Glück wenig bekannt, und eigentlich ist der Aufstieg dann auch nur halbehrlich.

Unterhalb des Daunjochs warten traumhafte Hänge in idealer Neigung, und man weiß wieder, warum man sich den Anstieg angetan hat. Aktuelle Lawineninformationen beim Lawinenwarndienst Tirol - Alpine Gefahren beachten!



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